Esther trifft ihren Kollegen Ali in der Kaffeeküche.

Esther: "Hallo Ali, gut, dass ich dich treffe. Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben?"

Ali: "Klar, ich versuch's. Worum geht es denn?"

Esther: Ich geb‘ doch dieses Semester wieder ein Online-Seminar. Gestern in der Sitzung hab‘ ich mit meinen Studis besprochen, wie es in ihren Kleingruppen so läuft. Das war etwas ernüchternd – bei vielen hakt es und sie wissen nicht weiter.

Ali: "Oh nein, das klingt aber nicht gut."

Esther: "Naja, so ganz überrascht war ich nicht. Ich hatte schon vorher das Gefühl, dass die Studis häufig abgelenkt sind und Schwierigkeiten haben, im Seminar richtig mitzuarbeiten. Und auch bei der Vor- und Nachbereitung scheint's Probleme zu geben.
Klar, ich bekomme schon mit, dass die Studis nicht nur alleine für mein Seminar leben und auch andere wichtige Dinge um die Ohren haben, nicht nur im Studium. Aber ich wollte ihnen ja gerade extra viel Freiraum geben, damit sie sich selbstständig organisieren können. Das hat ja scheinbar nicht so gut funktioniert, deshalb gab es jetzt das Gespräch im Seminar. Aber auch nach der Besprechung weiß ich einfach nicht, wie ich sie unterstützen kann, ohne dass ich ständig ihre Arbeit kontrolliere oder ihnen alles vorgebe.

Ali: Ja, das kann ich gut verstehen. Da hat man sich etwas gedacht und dann läuft es doch ganz anders – das kennen wir ja alle.“

Esther: "Ja, und durch das Online-Setting sind die Studierenden einfach auch noch weniger greifbar."

Ali: "Das kenne ich auch, aber das wird schon. Korrigier mich, aber ich hab‘ den Eindruck, dass es bei dir im Kern darum geht, wie du deine Studis beim Lernen und Arbeiten im richtigen Maß unterstützen kannst – also nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, sodass das Lernen und Arbeiten möglichst gut funktioniert. Geht das in die richtige Richtung?"

Ali: "Und wenn du mal in Richtung digitale Begleitung von Lernprozessen recherchierst? Dazu hatte ich vor einiger Zeit mal eine Fortbildung, die war echt richtig gut. Ich meine, dass da gesagt wurde, dass es auch viel Material dazu gibt, mit dem man selber arbeiten kann. Vielleicht findest du ja was!"

Esther: "Ach super, danke dir – das werde ich mir mal ansehen."

Esther macht sich eine schnelle Notiz und nimmt sich vor, sich zu den Themenbereichen näher zu informieren.