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In diesem Aufgabenteil beschäftigen Sie sich mit der Entscheidungsfindung von Frau Behrens und wie Sie diesen Prozess als Pflegefachperson unterstützen können. Sie beschreiben, welches Dilemma es in der Fallsituation gibt, und erkennen, wie Shared Decision Making dieses Dilemma beeinflussen kann. Außerdem erarbeiten Sie, welche Rollen Pflegefachpersonen im Shared Decision Making einnehmen.
Hierzu lesen Sie bitte Situation 2 in dem untenstehenden Reiter „Situation 2 (Tag 5): Auf welche Hürden trifft Frau Behrens?“. Sie finden ein PDF der Situation 2 unten auf dieser Seite.
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Lernergebnis: Shared Decision Making
Sie kennen die Grundlagen einer Shared Decision Making (SDM)-Haltung und wenden diese im Gespräch mit dem zu pflegenden Menschen erfolgreich an. Dabei können Sie die SDM-Haltung von einer paternalistischen Haltung unterscheiden und reflektieren unter dieser Kenntnis Ihre Gesprächsführung. Sie beschreiben, welche Rollen den Pflegefachpersonen beim SDM nach Olling et al. (2021) zukommen und wenden diese fallbezogen an. Dabei schätzen Sie Ihren eigenen Verantwortungsbereich im Rahmen unvorhersehbarer, unübersichtlicher kritischer bzw. krisenhafter Pflegesituationen ein. Sie erkennen und beschreiben ethische Dilemmasituationen in der Versorgung von Patient*innen.
Sie kennen die Grundlagen einer Shared Decision Making (SDM)-Haltung und wenden diese im Gespräch mit dem zu pflegenden Menschen erfolgreich an. Dabei können Sie die SDM-Haltung von einer paternalistischen Haltung unterscheiden und reflektieren unter dieser Kenntnis Ihre Gesprächsführung. Sie beschreiben, welche Rollen den Pflegefachpersonen beim SDM nach Olling et al. (2021) zukommen und wenden diese fallbezogen an. Dabei schätzen Sie Ihren eigenen Verantwortungsbereich im Rahmen unvorhersehbarer, unübersichtlicher kritischer bzw. krisenhafter Pflegesituationen ein. Sie erkennen und beschreiben ethische Dilemmasituationen in der Versorgung von Patient*innen.
Situation 2 (Tag 5): Auf welche Hürden trifft Frau Behrens?
Sie betreuen Frau Behrens nun schon länger. Frau Behrens hat bereits die letzte Gabe Methylprednisolon zur Therapie des akuten Schubes erhalten.
In den letzten Tagen wurde Frau Behrens weiter beobachtet. Die initiale Beinschwäche hat sich mittlerweile etwas zurückgebildet und auch die Sensibilitätsstörungen sind weniger einschränkend, sodass Frau Behrens im Zimmer zumindest vom Bett zum WC mit einem Gehstock gehen kann. Für längere Strecken benötigt sie einen Rollator. Daher hat sie Sorgen, wie es zuhause weitergehen soll. Sie hat zwar einen Gehstock, doch vor dem jetzigen Schub war sie deutlich mobiler und musste den Stock nur selten nutzen. Einen Rollator besitzt sie nicht und die Aussicht auf diesen empfindet sie als besorgniserregend: „Ich bin doch keine alte Frau!“ Besonders besorgt ist sie darüber, wie sie sich in ihrem Zuhause über die Etagen fortbewegen soll. Auch macht sie sich Gedanken, ob sie noch in der Lage sein wird, Zeit allein mit ihrem Sohn verbringen zu können.
Vor einigen Tagen wurden Sie von der behandelnden Ärztin aufgeklärt, dass der akute Schub dieses Mal stärker als die Schübe zuvor war. Es sei davon auszugehen, dass die Einschränkungen für Frau Behrens diesmal nicht komplett reversibel sind und sie in Zukunft wahrscheinlich mehr in ihrer Mobilität eingeschränkt sein wird.
Am vierten Tag von Frau Behrens‘ Aufenthalt wurde von der Stationsärztin ein neues Medikament, Zeposia, bei Frau Behrens angesetzt. „Was ist denn das?“, fragt sie Sie. „Soll mir das bei meiner Mobilität weiterhelfen?“ Frau Behrens wirkt über das neue Medikament nicht erfreut. „Ich habe im Internet nachgeschaut, das Medikament darf ich gar nicht nehmen, wenn ich doch nochmal schwanger werden möchte, oder?“ Ebenfalls betont sie, dass noch niemand mit ihr ausführlich über die schon vor Tagen durchgeführte Diagnostik gesprochen habe. Sie verstehe nicht, was an diesem Schub anders sei als bei denen zuvor. Über neue Medikamente möchte sie selbstverständlich auch vorab informiert werden und fühlt sich bei diesem Vorgehen doch in ihrer Autonomie angegriffen.
Heute haben Sie Spätdienst. Frau Behrens hatte am Nachmittag Besuch von ihrem Ehemann, der in Vollzeit in der IT-Branche tätig ist. Herr Behrens lernte seine Frau kennen, als ihre MS bereits diagnostiziert war, ist nun aber doch auch sehr schockiert, dass es so schnell zu einer so deutlichen Verschlechterung des Gesundheitszustands seiner Frau kommen konnte. Bisher konnten sie ihr gemeinsames Leben ohne nennenswerte Einschränkungen genießen. Als Sie abends zu Frau Behrens gehen, erzählt sie Ihnen von dem Besuch ihres Ehemanns und worüber sie sich nun Gedanken macht. Ihr Mann hat ihr seine volle Unterstützung zugesichert, auch wenn er Sorge darüber geäußert hat, wie er die weiteren Aufgaben mit seiner Vollzeitstelle unter einen Hut bringen soll. Außerdem möchte er seinen Sohn und seine Frau nicht aufgrund so hoher Arbeitslast vernachlässigen. Auch Frau Behrens macht sich Sorgen. Sie möchte auf keinen Fall eine Last für ihren Mann darstellen. In einer ruhigen Minute fragt sie Sie um Rat. Sie möchte wissen, wie sie es schaffen könnte wieder nach Hause zu können, ohne eine zu große Belastung für ihre Familie darzustellen. Die Ärztin hätte sie dafür an Sie verwiesen und meinte, dass Sie einen guten Überblick über die Möglichkeiten in einer solchen Situation hätten.
In den letzten Tagen wurde Frau Behrens weiter beobachtet. Die initiale Beinschwäche hat sich mittlerweile etwas zurückgebildet und auch die Sensibilitätsstörungen sind weniger einschränkend, sodass Frau Behrens im Zimmer zumindest vom Bett zum WC mit einem Gehstock gehen kann. Für längere Strecken benötigt sie einen Rollator. Daher hat sie Sorgen, wie es zuhause weitergehen soll. Sie hat zwar einen Gehstock, doch vor dem jetzigen Schub war sie deutlich mobiler und musste den Stock nur selten nutzen. Einen Rollator besitzt sie nicht und die Aussicht auf diesen empfindet sie als besorgniserregend: „Ich bin doch keine alte Frau!“ Besonders besorgt ist sie darüber, wie sie sich in ihrem Zuhause über die Etagen fortbewegen soll. Auch macht sie sich Gedanken, ob sie noch in der Lage sein wird, Zeit allein mit ihrem Sohn verbringen zu können.
Vor einigen Tagen wurden Sie von der behandelnden Ärztin aufgeklärt, dass der akute Schub dieses Mal stärker als die Schübe zuvor war. Es sei davon auszugehen, dass die Einschränkungen für Frau Behrens diesmal nicht komplett reversibel sind und sie in Zukunft wahrscheinlich mehr in ihrer Mobilität eingeschränkt sein wird.
Am vierten Tag von Frau Behrens‘ Aufenthalt wurde von der Stationsärztin ein neues Medikament, Zeposia, bei Frau Behrens angesetzt. „Was ist denn das?“, fragt sie Sie. „Soll mir das bei meiner Mobilität weiterhelfen?“ Frau Behrens wirkt über das neue Medikament nicht erfreut. „Ich habe im Internet nachgeschaut, das Medikament darf ich gar nicht nehmen, wenn ich doch nochmal schwanger werden möchte, oder?“ Ebenfalls betont sie, dass noch niemand mit ihr ausführlich über die schon vor Tagen durchgeführte Diagnostik gesprochen habe. Sie verstehe nicht, was an diesem Schub anders sei als bei denen zuvor. Über neue Medikamente möchte sie selbstverständlich auch vorab informiert werden und fühlt sich bei diesem Vorgehen doch in ihrer Autonomie angegriffen.
Heute haben Sie Spätdienst. Frau Behrens hatte am Nachmittag Besuch von ihrem Ehemann, der in Vollzeit in der IT-Branche tätig ist. Herr Behrens lernte seine Frau kennen, als ihre MS bereits diagnostiziert war, ist nun aber doch auch sehr schockiert, dass es so schnell zu einer so deutlichen Verschlechterung des Gesundheitszustands seiner Frau kommen konnte. Bisher konnten sie ihr gemeinsames Leben ohne nennenswerte Einschränkungen genießen. Als Sie abends zu Frau Behrens gehen, erzählt sie Ihnen von dem Besuch ihres Ehemanns und worüber sie sich nun Gedanken macht. Ihr Mann hat ihr seine volle Unterstützung zugesichert, auch wenn er Sorge darüber geäußert hat, wie er die weiteren Aufgaben mit seiner Vollzeitstelle unter einen Hut bringen soll. Außerdem möchte er seinen Sohn und seine Frau nicht aufgrund so hoher Arbeitslast vernachlässigen. Auch Frau Behrens macht sich Sorgen. Sie möchte auf keinen Fall eine Last für ihren Mann darstellen. In einer ruhigen Minute fragt sie Sie um Rat. Sie möchte wissen, wie sie es schaffen könnte wieder nach Hause zu können, ohne eine zu große Belastung für ihre Familie darzustellen. Die Ärztin hätte sie dafür an Sie verwiesen und meinte, dass Sie einen guten Überblick über die Möglichkeiten in einer solchen Situation hätten.
Content
Aufgabe zur Wiederholung vorhandenen Wissens und Anwendung auf den Fall
Hier können Sie den Text zur Situation einsehen und abspeichern.
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6. Jun 2024, 10:36