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OER nutzen

Teilen, remixen & kommerziell nutzen: Die Creative Commons-Lizenzen

Frei verfügbare Bildungsmaterialien weisen besondere Lizenzen auf, sogenannte Creative Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen). Im Gegensatz zu copyright-geschütztem Material, bei dem der/die Urheber*in sich alle Rechte vorbehält (im nebenstehenden Schaubild rot markiert), sind die Rechte bei CC-Lizenzen abgestuft. Generell legt eine CC-Lizenz fest, wie das Material (nach)genutzt werdeb darf und ermöglicht daher eine flexiblere Weiterverarbeitung der Materialien.
Es gibt insgesamt 7 CC-Lizenzvarianten. Von diesen sieben Lizenzen eignen sich drei Lizenzen (im Schaubild links dunkelgrün) für die Nutzung und Produktion von OER.
CC 0 weitestgehende Rechteeinräumung: Sie dürfen das Werk uneingeschränkt nutzen, aber sie sollten trotzdem den/die Urheber*in im Lizenztext angeben. irights.info erklärt genau, was damit gemeint ist.
CC BY: Namensnennung: Sie dürfen das Werk verändern, verbreiten und kommerziell nutzen, müssen aber den/die Urheber*in im Lizenztext angeben.
CC BY-SA: Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen: Sie dürfen das Werk verändern, verbreiten und kommerziell nutzen. Sie müssen den/die Urheber*in im Lizenztext angeben. Die Einschränkung SA (Share Alike) bedeutet, dass alle bearbeitete Versionen nur unter der Lizenz CC BY-SA oder einer mit dieser kompatiblen Lizenz veröffentlicht werden dürfen. Diese Lizenz wird beispielsweise von der Wikipedia verwendet.
Diese Lizenzen sehen die wenigsten Einschränkungen vor und erlauben Ihnen, existierendes Material zu teilen, zu verändern, zu remixen und kommerziell zu nutzen. Verwenden Sie also nach Möglichkeit CC 0, CC BY oder CC BY-SA. 

Die Lizenzen mit den Bausteinen NC (Non-Commercial/nicht-kommerzielle Nutzung) (im Schaubild links hellgrün) und ND (No Derivatives/keine Bearbeitungen) (im Schaubild links gelb) schränken die (Nach-)Nutzung noch weiter ein. Versuchen Sie, diese CC-Lizenzen zu vermeiden. 
Nehmen Sie die CC-Lizenzen ernst. Nicht alles was kostenfrei oder offen zugänglich ist, dürfen Sie für Ihre Zwecke nachnutzen oder verändern. Auch bei CC-lizenziertem Material müssen Sie Persönlichkeits- und Markenrechte wahren. Prüfen Sie deshalb immer Ihr Material und die gefundenen Lizenzen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Kennzeichnung von Lizenzen: Die TULLU-Regel

Wenn Sie OER nutzen und veröffentlichen, müssen alle Lizenzen, d.h. Ihre eigenen und ggf. die von existierenden Materialien, klar gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnung erfolgt nach der TULLU-Regel:
  • Titel des Materials
  • Urheber*in
  • Lizenz: Nennen Sie die Lizenz inklusive Lizenzversion und  Portierung, d.h. eine an die Gesetzgebung eines Landes angepasste Version
  • Link zur Lizenz: Bei digitalen Medien als Hyperlink zum Lizenztext und bei traditionellen Medien als ausgeschriebene URL
  • Ursprungsort: Bei digitalen Medien als Hyperlink und bei traditionellen Medien den Namen des Fundorts
Im Gegensatz zu stärker reglementierten Zitierweisen in der Wissenschaft sind Sie bei der Erstellung bzw. Formatierung von Lizenztexten in der Lehre etwas flexibler. 

Beispiel

Digitale Verwendung:
Wenn Sie dieses Foto digital verwenden, können Sie verfügbare Informationen mit Links unterlegen: 
"Plenarsaal NRW-Landtag" von Ajok ist lizenziert unter CC BY 2.0 .
Verwendung in Printmedien:
Wenn Sie dieses Foto in einem gedruckten Skript oder auf einem Plakat verwenden wollen, sollten Sie die Lizenzinformationen ausschreiben und können das passende CC-Icon hinzufügen. Sie müssen das Icon aber nicht zwingend abbilden denn gerade bei umfangreichem Material geht dadurch viel Platz verloren.
Die CC-Icons können Sie auf der Downloadseite von creativecommons.org herunterladen.
Weitere Tipps und Beispiele zur Verwendung der TULLU-Regel finden Sie auf der Seite "OER leichtgemacht mit der TULLU-Regel" bei OERInfo.
Grafik von Julia Eggestein nach einem Konzept von Sonja Borski und Jöran Muuß-Merholz für OERInfo , CC-BY 4.0.

Lizenzierung leicht gemacht: Lizenzhinweisgeneratoren

Wenn Sie eigene oder fremde Materialien für Ihre Lehre nutzen wollen, erleichtern Ihnen Lizenzhinweisgeneratoren die Erstellung von Lizenztexten. Sie tragen die einzelnen Informationen in die Generatoren ein und erhalten eine Lizenz inklusive CC-Icons und Kopiervorschlägen für verschiedene Print- und digitale Medien:
Überprüfen Sie den Lizenztext und passen Sie ihn gegebenenfalls an Ihre individuellen Bedürfnisse an.

Mix and Match: Kombination von CC-Lizenzen

Sie können auch verschiedene CC-Lizenzen kombinieren, um neue aus bereits existierenden Lehrmaterialien zu erstellen. Materialien unter den oben genannten Lizenzen CC0, CC BY und CC BY-SA sind uneingeschränkt miteinander kombinierbar. Wenn Sie aber CC BY-SA Material mixen, müssen Sie das Gesamtwerk auch unter einer CC BY-SA Lizenz veröffentlichen.

Einschränkungen gibt es bei den Lizenzbausteinen ND und NC. Im Creative Commons Mixer können Sie die Kompatibilität von unterschiedlichen Lizenztypen überprüfen. Viel Spaß bei der Zubereitung! 
Viel Spaß beim Nutzen von OER!